Man hat’s nicht leicht als Politiker mit Verantwortung in einem Land wie Österreich. Besonders die Kollegen aus dem „schwarzen“ Oberösterreich müssen das in den letzten Wochen und Monaten immer öfters zur Kenntnis nehmen. Die Bundespolitik ärgerte unlängst den Herrn Spindelegger so lange, bis er sich entschloss besser sein Gehalt von einem ukrainischen Oligarchen zu beziehen, anstatt damit den österreichischen Steuerzahler zu belasten. Auch in der Landespolitik bleibt man von Ärger nicht verschont, wie Landeskaiser ähm. Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer dieser Woche erkennen durfte.
Nachdem er erst Ende Februar verkündet hat, es seinem Kaiser-Kollegen aus Niederösterreich gleich zu tun und sich einer (Wieder)wahl im Herbst zu stellen, um dann auch noch mit 70. im Amt zu thronen, durfte er zudem ermelden, dass die ÖVP bei den Beratungen zur Steuerreform in Linz ein ganzes Stück weitergekommen ist. Ganz nach dem Motto „In Linz beginnt’s“. Eine großartige Leistung für einen erfahrenen Mann.
Doch man soll den Tag nicht vor dem Abend loben und so kam es, dass diese Woche sein Vorarlberger Kollege, in Funktion als Finanzminister, entschieden hat, dass der Bund nicht mehr die Schulden der Kärntner aufkommen wird. Und so müssen nun die Landesfürsten für die Pfandbriefstelle grade stehen (so wie gesetzliche definiert), was bei den Länder zu geringem Amüsement führt. Aber das war natürlich eben so wenig vorhersehbar wie das 500 Millionen Debakel der Stadt Linz. Was man draus lernen könnte wäre, Leute mit Hirn und Verstand einzusetzen anstatt Verbindungs- und Parteikollegen in einen Job zu hieven,
Dass mit dem Herrn LH nicht immer einfach Kirschen essen ist, durften unlängst auch die Ärzte in OÖ erkennen. Mit dem Sager „Ich hau’ euch in die Pfanne dass das Fett spritzt“, macht man sich natürlich nicht nur Freunde. Aber wir hoffen natürlich, dass Herr Pühringer dann unlängst nach seiner Prellung beim Skifahren auch gut im Krankenhaus versorgt wurde. Bis es ihm wieder besser geht, gibt mal eine Runde Mitleid für unseren Herrn Dr. Joe.
Ganz nebenbei muss sich Herr Pühringer auch noch mit dem Gallischen Dorf „Goldwörth“ rumschlagen. Nach dem Hochwasser 2013 will er nämlich das Eferdingerbecken entvölkern und die Bewohner enteignen, was dort wider Erwarten auf wenig Gegenliebe stößt. Und das obwohl der Großteil der Bewohner der Landwirtschaft zugehörig und somit ÖVP Client wäre. Da fragt man sich als Landeshauptmann doch schon, wie es sein kann, dass plötzlich die Hand gebissen wird, die einen füttert. Die Zeiten ändern sich scheinbar.
Aber jetzt kommt erst mal das Sommerloch und dann Wahlkampf. Und bis dahin sind hoffentlich wieder alle in der Partei auf Linie und die Medien mit den Werbeschaltungen angefüttert, damit in Oberösterreich auch weiterhin alles schön schwarz bleibt.
Zum Weiterlesen:
- http://derstandard.at/2000010646874/Oberoesterreich-Keine-Einigung-Kammer-unzufrieden
- http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Hochwasserschutz-Demo-vor-dem-Landhaus;art4,1670158
- http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/4676549/Hypo-wird-zum-Laenderproblem