EU-Wahl: Das ÖVP/SPÖ Desaster

Eigentlich müssten die beiden Großparteien ÖVP und SPÖ Hans Peter Martin auf Knien danken, dass er nicht wieder angetreten ist. Die 17% die er bei der letzten Wahl geholt hat waren bei dieser Wahl frei verfügbar und haben sich auf die Parteien verteilt. Die FPÖ konnte stolze 7% zulegen, die Grünen konnten trotz Eva Glawischnig im Hintergrund 4,59% zulegen und die Neos schafften aus dem Stand 8,14%. Die ÖVP, welche sich als Wahlsieger feiern ließ, verlor hingegen 3% und schaffte gerade 26,98%. Ein echtes Desaster. Ohne den Aussetzer von Hans Peter Martin hätte die ÖVP wahrscheinlich 7-8% verloren. Die SPÖ hat es immerhin geschafft ihr historisch schlechtestes Ergebnis um 0,35% leicht zu verbessern. Ohne Eugen Freund und die Schützenhilfe von Hans Peter Martin wäre man wahrscheinlich auch hier unter die 20% Hürde gefallen.

Und wie sehen und feiern sich die Parteien selbst? Rot und Schwarz sehen sich als Sieger. Formal haben sie die meisten Stimmen erhalten. Hinter den Kulissen dürfte die blanke Panik herrschen, da die Europawahlen einen Vorgeschmack auf die kommenden Wahlen liefern. Wenn sich nicht bald etwas ändert, dann werden ÖVP und SPÖ ihr Dasein bald als Oppositionsparteien fristen. Für Österreich wahrscheinlich nicht die schlechteste Lösung. Viele Wähler setzen ihre Hoffnung auf die Neos. Nicht etwas weil das Wahlprogramm der Neos überzeugender wäre als das der anderen Parteien (die meisten Wähler lesen sich das Wahlprogramm ohnehin nicht durch). Die Neos haben einen unschlagbaren Vorteil. Sie sind noch nicht vom Korruptions- und Freunderlwirtschaftsfilz infiziert. Das macht sie für so viele Wähler attraktiv.

Was bleibt für ÖVP und SPÖ? Ein Papyrus Sieg, der in Wahrheit eine schmerzhafte Niederlage ist. Selbst in Österreich kann man nicht ungestraft die Steuern beliebig erhöhen, weil man die eigenen Pfründe nicht angreifen möchte.

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